… erleben im Museumspark Rüdersdorf
Eine Ausstellung zum faszinierenden Rohstoff Kalk –
initiiert vom Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V.
www.kalk.de

Zeugen der Erdgeschichte

Seit dem Beginn des Lebens auf der Erde sind wissenschaftlichen Schätzungen zufolge rund 1 Milliarde Tier- und Pflanzenarten entstanden – und größtenteils wieder ausgestorben. Ein kleiner Teil jedoch ist in versteinerter Form erhalten geblieben und gibt Aufschluss über unvorstellbar lang zurückliegende geologische Zeitalter.

Armfüßler (auch Armkiemer) - Brachiopoda

Armfüßler sind Weichtiere, leben im Meer und sind von einem zweiklappigen Mantel geschützt. Sie ähneln äußerlich den Muscheln. Der Mantel bildet auf dem Rücken, da wo die Mantelklappen zusammenstoßen, einen stielförmigen, aus der Schale hervorragenden Fortsatz, durch den sie festsitzen. An beiden Seiten des Mundes befinden sich lange, gefranzte, spiralig eingerollte, Arme oder Fühlfäden.

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Belemnit (Donnerkeil)

Belemniten sind eine der größten Gruppen fossiler Kopffüßer und existierten vom Unterkarbon bis zum Ende der Kreidezeit. Sie sind urzeitliche Tintenfische, hatten 10 Fangarme und einen Tintenbeutel, jedoch keine Saugnäpfe an den Fangarmen, sondern Haken. Sie bewegten sich nach dem Rückstoßprinzip.

Die sogenannten „Donnerkeile“ sind die inneren Gehäuse der Belemniten. Diese kalkigen Gehäuse stützten den Weichkörper der Tiere.

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Wachstumsschichten, ähnlich den Jahresringen der Bäume, zeigen, dass Belemniten etwa 4 Jahre alt wurden. Sie waren im Erdmittelalter so weit verbreitet, dass sie heute als Leitfossilien verwendet werden können.

Fossil erhalten ist meist nur ihr Rostrum (Donnerkeil oder auch Teufelsfinger genannt). Dabei handelt es sich um ein kalkiges, torpedoförmiges Stützelement im Inneren des Belemnitweichkörpers. Die Länge eines Donnerkeils macht ca. 1/3 des gesamten Tieres aus. Der Weichkörper der Belemniten entsprach vermutlich dem der heutigen Kalmare.

Foraminiferen

Foraminiferen sind einzellige, zumeist Gehäuse tragende urzeitliche Lebewesen, die vorwiegend marine Lebensräume bewohnten und heute noch bewohnen. Die Tiere besiedeln meist den Meeresboden, einige Arten leben auch im Wasser schwebend. Zur Fortbewegung, zur Nahrungsaufnahme und zur Entledigung von Abfallstoffen bilden sie formveränderliche Füßchen aus, die durch Poren im Gehäuse nach außen gestülpt werden.

Trilobiten

Trilobiten sind eine ausgestorbene, geografisch weit verbreitete und ausgesprochen vielfältige Klasse meeresbewohnender Gliederfüßer. Sie lebten nahezu während der gesamten Spanne des Erdaltertums bis zum Massenaussterben am Ende des Perms.

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Ihre mit Calcit (Calciumcarbonat) zu einem Panzer verstärkten Exoskelette (Außenskelette) sind als Fossilien in großer Zahl erhalten geblieben. Trilobiten verfügten über einen gegliederten Körperbau und viele koordiniert arbeitende Beine. Nicht alle Arte bildeten Augen aus. Einige jedoch hatten Facettenaugen aus Calcit.

Trilobiten zählen zu den wichtigsten Leitfossilien der Erdgeschichte. Ihre Überreste werden zur Altersbestimmung von Sedimentgesteinen genutzt. Bestimmte Trilobitenarten kommen nur in engen zeitlichen Abschnitten vor, sind also für die Ablagerungen dieser Zeit kennzeichnend. So lassen sich die Entstehungszeiträume der Sedimentgesteine bestimmen.

Schwämme

Schwämme bilden einen Tierstamm innerhalb der vielzelligen Tiere. Sie kommen in allen Meeren vor. Nur wenige Arten leben im Süßwasser.

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Schwämme haben keine Organe, sind aber aus verschieden spezialisierten Zellen aufgebaut. Die Tiere sind in der Lage, Licht, mechanische Reize, Wasserströmungen und Sedimentablagerungen wahrzunehmen und aktiv darauf zu reagieren. Sie können ein sehr hohes Alter (über 10.000 Jahre) erreichen. Der überwiegende Teil ernährt sich durch Filtration. Einige Arten können sich fortbewegen.

Bedeutende fossile Schwämme sind die Stromatoporen, die im Paläozoikum (Erdaltertum), hier besonders im Devon, und Mesozoikum (Erdmittelalter) wichtige Riffbildner waren.

Ammoniten

Ammoniten sind eine ausgestorbene, sehr formenreiche Teilgruppe der Kopffüßer mit einem in aller Regel planspiralig aufgerolltem Gehäuse. Das Material, aus dem ein Ammonitengehäuse größtenteils besteht, ist Calciumcarbonat in der natürlichen Modifikation Aragonit.

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Ammoniten stellen seit ihrem ersten Auftreten im Unterdevon bis zu ihrem Aussterben am Ende der Kreide eine große Zahl der Leitfossilien, zum Teil erfolgt die zeitliche Abgrenzung mariner Sedimente ausschließlich anhand von Ammoniten.

In Ammonitengehäusen befinden sich Luftkammern und das sie verbindende schlauchartige Mantelgewebe. Die Wohnkammer am Gehäuseeingang beherbergte das Ammonitentier, das mit Fangarmen zum Ergreifen seiner Beute ausgestattet war. Die Fortbewegung erfolgte vermutlich nach dem Rückstoßprinzip.

Ammoniten besaßen vermutlich schon recht hochentwickelte innere Organe wie Herz, Kreislauf, Kiemen, Leber und Nieren.

Bis heute überlebende nahe Verwandte der Ammoniten sind die Nautilustiere.

Aulacostephanus

Aulacostephanus ist eine ausgestorbene Ammonitart aus dem Jura. Er produzierte ein scheibenförmiges, stark geripptes Gehäuse mittlerer Größe.

Schlangensterne

Schlangensterne sind meeresbewohnende Tiere und die artenreichste Klasse der Stachelhäuter. Sie sind die nächsten Verwandten der Seesterne und zeichnen sich wie diese durch einen fünfstrahlig-symmetrischen Körperbau aus.

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Schlangensterne besitzen Skelettstrukturen aus Kalk. Die Zentralscheibe ist sehr klein, die Arme sind von ihr deutlich abgesetzt. Saugnäpfe an den Füßchen fehlen. Die Fortbewegung erfolgt durch das Bewegen der Arme. Bei Gefahr können die Arme abgeworfen werden, in der Regel werden sie aber wieder regeneriert. Schlangensterne haben einen sackförmigen Verdauungstrakt und besitzen weder Enddarm noch After. Die Nahrung wird von kräftigen Zähnen zermahlen, verdaut und wieder ausgespuckt. Neben den Zähnen besitzen sie kleine Einstülpungen, mit denen sie atmen.

Sie ernähren sich von Algen, Plankton und zerfallenden organischen Substanzen.

Die Schlangensterne entwickelten sich bereits im frühen Ordovizium vor ungefähr 500 Mio. Jahren.

Brachyphyllum

Brachyphyllum ist eine Gattung von ausgestorbenen Nadelholzgewächsen. Vom Karbon bis zur Kreidezeit war die Gattung weltweit reichlich vertreten. Die Pflanzen hatten eng anliegende, schuppenartige, relativ kurze und breite Blätter.

Seeigel - Echinoidea

Seeigel sind armlose Stachelhäuter mit einem meist abgeflachten kegelförmigen Gehäuse, das aus vielen Kalkplatten zusammengesetzt ist. Auf den Kalkplatten der Seeigel befinden sich warzenähnliche Gebilde mit kalkigen Stacheln, die die Tiere zur Verteidigung, zur Fortbewegung oder zum Festsitzen nutzen. Das Gehäuse der Seeigel besteht aus je 5 Ambulakral- und 5 Interambulakralfeldern. Erstere haben kleine Löcher als Austrittsöffnungen für die Füßchen, die den Tieren zur Atmung, zur Fortbewegung und zum Ergreifen der Nahrung dienen. Die Mundöffnung befindet sich auf der Unterseite der wirbellosen Tiere. Wenn der After oben auf dem Scheitelpunkt liegt und die Tiere symmetrisch gebaut sind, so spricht man von regulären Seeigeln, wenn die Afteröffnung seitlich an der Unterseite liegt, von irregulären Seeigeln.

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